Der Chihuahua ist -
obwohl seiner geringen Größe
- ein sehr robuster Hund, doch auch
bei dieser Rasse gibt es manchmal rassebedingte
Dispositionen, die Hunde von der Zucht
ausschließen. Ein seriöser
Züchter wird seine Hunde immer
auf diese Krankheiten untersuchen lassen,
wenn es Verdachtsmomente gibt, oder
bereits als Vorsorge. Dies ist wichtig
um die Rasse gesund zu halten.
Zu den Erbkrankheiten
die ein Chihuahua haben kann, zählen:
Während der Systole strömt
Blut „rückwärts“
( Pfeil) durch die Mitral-klappe vom
linken Ventrikel in den linken Vorhof. 1 Mitralklappe, 2
L. Ventrikel
3 Linker Vorhof, 4 Aorta Quelle:
wikipedia.org
Mitralklappeninsuffizienz
Diese Krankheit zählt
zu den Herzkrankheiten und ist vor allen
Dingen bei kleineren Hunderassen zu
finden. ab etwa einem Alter von acht
Jahren steigt das Risiko, das ein Hund
diese Krankheit entwickelt.
Bei der Mitralklappeninsuffizienz
liegt ein Herzklappenfehler vor. Die
Mitralklappe schließt nicht mehr
richtig, deswegen kommt es zu zu einem
Rückfluss von Blut aus der linken
Herzkammer in den linken Vorhof. Dadurch
muß der Herzmuskel stärker
pumpen und das kann zu einer Vergrößerung
des Herzens führen.
Rechtzeitig erkannt,
geht von dieser Krankheit keine unmittelbare
Gefahr aus und viele Hunde können
dennoch ein relativ hohes Alter erreichen.
Deswegen ist es wichtig regelmässig
zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen.
Unerkannt kann diese Krankheit zu einem
plötzlichen Herzversagen führen.
Zur Therapie sind ACE-Hemmer (zB Prillium)
geeignet und entwässernde Medikamente
(zB Lasix) um das Blutvolumen (krankheitsbedingt
größeres Volumen durch Flüssigkeitszurückhaltung)
zu veringern.
Patellaluxation
Betroffen
von dieser Krankheit, sind nicht nur
Chihuahuas, sondern die meisten Kleinrassen.
Bei der Patellaluxation, springt die
Kniescheibe aus dem Gelenk. Dies kann
manchmal passieren, oder auch dauerhaft
sein. Oft zeigt der Hund keine Anzeichen,
es kann aber auch vorübergehende
Lahmheit auftreten.
Ursache
dafür sind größtenteils
genetischer Natur, durch eine Bindegewebsschwäche
luxiert die Kniescheibe leichter und
lässt sich bereits mit geringem
Druck aus dem Gelenk verschieben. Seriöse
Züchter züchten nicht mit
Hunden die eine schwere Patellaluxation
aufweisen.
in rot eingezeichnet:
die Netzhaut
Progressive
Retina Atrophie
Die
PRA ist eine vererbbare Augenerkrankung
bei Hunden. Die Krankheit ist fortschreitend
und führt immer zur Erblindung.
Die Netzhaut (Retina) ist ein Gewebe,
das sich auf der Innenseite des hinteren
Augapfels befindet, sie enthält
die Sehsinneszellen (Stäbchen
und Zapfen). PRA verursacht den Verlust
dieser Zellen und beinträchtigt
damit die Sehfähigkeit des Hundes.
Anfangs nur Nachtblindheit, später
bildet sich mit ein Katerakt. Die
Krankheit vererbt sich rezessiv, das
bedeutet, dass Vater und Mutter beide
Träger von PRA sein müssen.
Es gibt bereits für einige Hunderassen
(leider nicht für den Chihuahua)
Gentests die auswerten können,
ob ein Hund PRA Träger ist oder
nicht. Wenn ein Hund PRA Träger
ist, heißt das noch lange nicht
das die Krankheit auch wirklich ausbrechen
wird, jedoch züchten seriöse
Züchter nicht mit PRA Trägern
um die Gesundheit der Rasse zu gewährleisten.
Es ist wichtig das ein Züchter
seine Zuchttiere auf Augenkrankheiten
untersucht.
Taubheit,
Merle Faktor & die Farbe weiß
Als Merle
bezeichnet man eine Marmorierung des
Fells. Es gibt zwei Variationen. Blue
merle oder red merle. Diese Farbe basiert
auf einen Gendeffekt. Auch dieses Gen
ist rezessiv. Verpaart man jedoch zwei
Merle Hunde, ist die Wahrscheinlichkeit
groß, dass der Nachwuchs taub
zur Welt kommt. Grund dafür ist
die fehlende Pigmentierung, die oftmals
in Taubheit resultiert.
Fontanelle
Als Fontanelle bezeichnet dabei den
noch nicht durch knöcherne oder
knorpelige Strukturen umfassten Bereich
des Schädels von Neugeborenen.
Die Fontanelle ist eine Stelle, an
der mindestens drei Abdeckplatten
des Schädels noch nicht vollständig
aneinander angrenzen. In den meißten
Fällen wachsen die Schädelknochen
vollends zusammen, manchmal kann eine
sehr kleine Fontanelle bestehen bleiben.
Viele Welpen kommen auch mit einer
bereits geschlossenen Fontanelle zu
Welt.
Selbst bei wildlebenden Chihuahuas
in Mexiko wurden Exemplare mit einer
offenen Fontanelle entdeckt. Einst
als typische Rassemerkmal sogar gefördert,
wurden die Rassestandards heute abgeändert.
Obwohl eine kleine Fontanelle zugelassen
ist, sind Exemplare ohne Fontanelle
vorzüglich.
Hydrocephalus
(Wasserkopf)
Oftmals wird geglaubt,
dass die offene Fontanelle verantwortlich
für den Hydrocephalus (Wasserkopf)
ist. Dies ist leider ein weitverbreiteter
Irrtum. Als Wasserkopf bezeichnet man
eine pathologische Erweiterung der liquorgefüllten
Flüssigkeitsräume des Gehirns
auf Kosten der Hirnsubstanz. Das gesammte
Liqoir (die Gehirnflüssigkeit)
wird in der Regel dreimal am Tag vom
Körper ausgetauscht. Die Plexus
choroidei produzieren also die dreifache
Menge, als benötigt wird. Normalerweise
halten sich die Produktion des Liquirs
und die Resoprtion (Abbau der Flüssigkeit)
die Waage. Kommt es zu Problemen bei
der Resorption, dann tritt ein Hydrocephallus
auf.
Durch den massiven
Druck im Schädel, werden die Schädelplatten
auseinander getrieben. Bei einer noch
nicht geschlossenen Fontanelle tritt
das Hirn, um den Druck entweichen zu
können, an dieser Stelle aus.
Die Fontanelle selbst ist nicht die
Ursache dieser Krankheit, sondern
sie ist in der Regel genetisch bedingt
(kann auch bei anderen Wirbeltieren
und sogar Menschen vorkommen)! Wenn
bei einem Hund, der bereits erwachsen
ist, plötzlich ein Wasserkopf
auftritt, kann dies durch einen harten
Schlag am Kopf oder einer Meningitis
ausgelöst worden sein.
Diese Krankheit ist leider nicht
heilbar und führt immer zum Tod.
Die einzige Möglichkeit dem Hund
das überleben zu sichern ist
einen "Shunt" zu legen,
damit die Flüssigkeit abfließen
kann. Während Hunde mit einer
milden Form das Erwachsenenalter erreichen
können (hier wird die Krankheit
meistens auch sehr spät erkannt,
aufgrund von fehlenden Symptomen),
sterben die Welpen auch oftmals unmittelbar
nach der Geburt, oder sogar noch im
Mutterleib.
Unterzuckerung
& Teacup Chihuahuas
Gerade bei Chihuahuas
die weniger als 2 kg wiegen, besteht
die Gefahr der Unterzuckerung. Dies
ist mit ein Grund warum bei seriösen
Vereinen die Zucht mit Hunden die unter
2kg sind verboten ist! Trotzdem kann
es vorkommen das bei einem Wurf ein
Winzling (Endgewicht ca. 1 kg) dabei
ist. Diese Hunde brauchen dann besodere
Aufmerksamkeit, sie müssen mehrmals
täglich gefüttert werden,
damit man einer Unterzuckerung entgegenwirkt.
Sollte der Hund trotzdem Anzeichen zeigen,
ist es am Besten sofort Traubenzucker
zu verabreichen und sofort zum Tierarzt
zu gehen. Auch als Welpe, wo der Chihuahua
noch ein geringes Gewicht hat, ist es
ratsam mehrmals täglich zu füttern.
Es gibt leider viele unseriöse
Züchter die gerade mit solchen
Winzlingen das große Geld wittern
und deswegen werden sogar schon „Teacup“
(Kaffetasse, weil die Hunde nicht größer
sind) gezüchtet. Diese Hunde haben
eine äußerst geringe Lebenserwartung
von etwa 3 Jahren!
Legg-Calvé-Perthes-Krankheit
(Morbus Perthes)
Meist tritt diese
Krankheit bei Kleinrassen erstmals
zwischen 4 und 11 Monaten auf. Die
Nekrose des Oberschenkelkopfes (bei
einem Achtel der erkrankten Hunde
sind beide Oberschenkelköpfe
betroffen) führt zu einem Zusammenbrechen
des Knoches und der Knorpel des Hüftkopfes.
Durch die Formveränderung bilden
sich Arthrosen in der Hüfte.
Symptome dieser Krankheit
sind plötzliches Hinken oder
Lahmheit, Muskelabnahme des betroffenen
Beins und Schmerzen bei der Hüftstreckung.
Durch ein Röntgenbild des betroffenen
Gelenks kann eine genaue Diagnose
gestellt werden.
Bei einem Viertel
der Hunde kann durch Ruhe und entzündungshemmenden
Medikamenten eine Besserung erzielt
werden. Eine wesentlich höhere
Erfolgsrate hat dagegen ein chirurgischer
Einriff, indem der Oberschenkelkopf
entfernt wird. Dadurch bildet sich
Narbengewebe zwischen der Hüftpfanne
und dem verbleibenden Knochen und
der Hund bleibt schmerzfrei. Unterstützende
Physiotherapie hilft bei der schnelleren
Wiederherstellung der Beweglichkeit.